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WordPress-Hoster Kinsta von Phishing-Anzeigen geplagt

20. Dezember 2023

WordPress ist noch immer bei Privatpersonen und Unternehmen beliebt, um schnell und einfach Webseiten zusammenzustellen. In vielen Fällen setzen die Nutzer dabei auch auf einen Hosting-Anbieter, der den Server sowie Speicherplatz und die Domain für die Webseite bereitstellt, während die WordPress-Software für das Content Management genutzt wird. Einer dieser Anbieter ist Kinsta. Das Unternehmen operiert mit 35 Rechenzentren in 128 Ländern und verzeichnet laut eigenen Angaben Datenströme von mehr als 30.000 GB pro Tag. Das macht das Unternehmen zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle, sei es, um sogenannte Supply-Chain-Angriffe durchzuführen oder die Daten der Kunden auszuspähen.

Aktuell läuft eine Kampagne, die es auf die Zugangsdaten von Kinsta-Kunden abgesehen hat. In einer E-Mail an seine Kunden teilte Kinsta mit, dass die Angreifer Google Ads nutzen, um Personen anzusprechen, die zuvor die offiziellen Kinsta-Webseiten kinsta.com oder my.kinsta.com besucht hätten. Die Angreifer erstellen dazu gefälschte Websites, die denen des Unternehmens ähnlich sind und die Opfer dazu verleiten sollen, dort ihre Nutzerdaten für MyKinsta einzugeben.

In dem Schreiben betont Kinsta, dass die über Google Ads verbreiteten Webseiten gefährlich seien und Nutzer darauf achten sollten, nur Links auf die offiziellen URLs des Unternehmens zu nutzen oder die jeweilige Adresse direkt einzutippen. Darüber hinaus wird empfohlen, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren, um unbefugten Zugriff zu unterbinden. Zusätzlich wird davor gewarnt, dass die Cyberkriminellen ihre Phishing-Versuche auch per E-Mail ausweiten könnten. Aktuell arbeitet das Unternehmen daran, die gefälschten Seiten vom Netz nehmen zu lassen, doch das hindert die Kriminellen nicht daran, neue Seiten zu erstellen. Daher sollten Kinsta-Kunden die nötigen Schritte unternehmen, um ihre Accounts abzusichern.

Der aktuelle Fall ist nicht das erste Mal, dass Google Ads für kriminelle Zwecke eingesetzt werden. Im Gegenteil: In den vergangenen Monaten scheint das immer häufiger der Fall zu sein. Sogar eine gefälschte Amazon-Anzeige wurde bereits beobachtet. Ein weiterer Trick sind Fake-Anzeigen für legitime Software wie Grammarly, MSI Afterburner, Slack, Dashlane, Malwarebytes, Audacity, μTorrent, OBS, Ring, AnyDesk, Libre Office, Teamviewer, Thunderbird oder Brave. Anstatt zur Webseite des Software-Herstellers führen diese zu Phishing-Seiten. Versucht man von dort die Software zu installieren, erhält man stattdessen eine Malware wie Raccoon Stealer oder den IcedID Malware Loader.

Es ist also Vorsicht geboten beim Klick auf die von Google ausgespielten Anzeigen. Insbesondere bei Seiten, auf denen Nutzerddaten eingegeben werden oder von denen Software heruntergeladen wird, sollte man die URL lieber manuell eintippen, anstatt sich auf die Links aus der Anzeige zu verlassen.

Bild (c) Pete Linforth

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