Eine erst am 5. Mai bekannt gewordene, schwere Sicherheitslücke in Googles Browser Chrome wurde am vergangenen Donnerstag von der US-amerikanischen Cybersicherheitsbehörde CISA in die Liste der derzeit aktiv von Cyberkriminellen ausgenutzten Sicherheitslücken aufgenommen. Dabei handelt es sich bereits um die zweite Schwachstelle in Chrome, die in diesem Jahr in den Katalog der CISA aufgenommen wurde.
Entdeckt wurde die Lücke mit der Kennnummer CVE-2025-4664 von Sicherheitsforschern von Solidlab, die ihre Erkenntnisse am 5. Mai veröffentlichten. Demnach beruht die Schwachstelle auf einer unzureichenden Durchsetzung von Richtlinien in der Loader-Komponente von Google Chrome. Bei einem erfolgreichen Angriff können Angreifer über böswillig gestaltete HTML-Seiten Daten weitergeben. Hintergrund ist, dass Chrome im Gegensatz zu anderen Browsern den Link-Header bei Subresource-Anfragen auflöst. Dieser Link-Header kann eine Referrer-Policy festlegen. Wird hier eine unsafe-url angegeben, können die vollständigen Abfrageparameter inklusive aller darin enthaltenen sensiblen Daten erfasst werden, was wiederum dazu führen könnte, dass der Account von Angreifern übernommen wird.
Die gute Nachricht: Ein entsprechendes Sicherheitsupdate hat Google vergangenen Mittwoch veröffentlicht. Zwar gab das Unternehmen dabei nicht bekannt, ob die Schwachstelle zu diesem Zeitpunkt bereits aktiv ausgenutzt wurde, doch die Vermutung liegt nahe. Einen Tag später folgte dann auch die Bestätigung dieses Verdachts durch die Aufnahme in den Known-Exploited Vulnerabilities-Katalog der CISA.
Damit haben nun alle US-Bundesbehörden eine gesetzliche Frist von drei Wochen, um Chrome auf den neusten Stand zu bringen und die Sicherheitslücke zu schließen – und genau das sollten auch alle anderen Nutzer von Chrome tun, denn eine aktiv von Cyberkriminellen ausgenutzte Schwachstelle wie CVE-2025-4664 stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
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